Ein virtueller Ausflug ans Ufer
Es gibt diese Tage, an denen man aufwacht und ein ganz besonderes Gefühl in sich trägt. Heute ist einer dieser Tage für mich. Ein Gefühl von Sehnsucht, das mich mit jedem Atemzug tiefer durchdringt. Die Sehnsucht nach dem Meer, nach der unendlichen Weite des Ozeans, nach dem sanften Rauschen der Wellen und dem salzigen Duft der Meeresluft.
Dieses Jahr hat uns allen eine unerwartete Wendung beschert, und unser jährlicher Urlaub am Meer musste abgesagt werden. Die Sehnsucht nach diesem vertrauten Ort, an dem die Sorgen des Alltags verblassen und die Zeit stillzustehen scheint, ist stärker denn je. Es ist, als ob die Sehnsucht sich in meinem Inneren aufgebaut hat und nun nach einem Ausweg sucht.
Ich schließe die Augen und versuche, mir vorzustellen, wie es wäre, am Strand zu stehen. Die Füße im warmen Sand vergraben, während die Wellen sanft darüber hinwegspülen. Die Sonne malt ein leuchtendes Gemälde am Himmel, wenn sie langsam im Westen versinkt, während der Horizont in warmen Orangetönen und zarten Rosa nuanciert wird. Und dann der Sonnenaufgang, wenn die Welt langsam aus ihrem Schlaf erwacht und der Himmel in einem Spektrum von Gold und Blau erstrahlt.
Ich stelle mir vor, wie der Wind durch meine Haare weht und mich mit einer erfrischenden Brise umhüllt. Ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, das alle Sorgen davonträgt. Die Farben des Meeres – von tiefem Blau bis hin zu Türkis und Grün – hin zu einem beruhigenden Anblick, der die Seele berührt.
Der Duft des Meeres ist schwer in Worte zu fassen. Es ist eine Mischung aus Salz, Algen, Sand und Abenteuer. Ein Duft, der Erinnerungen weckt und das Herz mit Freude erfüllt. Ich wünschte, ich könnte diesen Duft in einem Glas einfangen und in Momenten der Sehnsucht öffnen, um mich an ferne Küsten zu erinnern.
Und dann die Vorstellung, ein Bild zu malen. Die Leinwand würde all die Schönheit einfangen, die meine Augen sehen, und sie für immer bewahren. Die sanften Wellen, die sich am Strand brechen, die Möwen, die hoch in den Himmel aufsteigen, und die winzigen Details im Sand – all das würde auf der Leinwand zum Leben erwachen.
In diesen Momenten der Sehnsucht realisiere ich, wie kostbar und befreiend es ist, am Meer zu sein. Auch wenn die Umstände uns vorübergehend daran hindern, können wir die Erinnerungen und die Vorfreude in unseren Herzen bewahren. Die Sehnsucht mag schmerzhaft sein, aber sie erinnert uns daran, dass es Orte gibt, an denen unsere Seele Frieden findet.
Bis zum nächsten Abenteuer am Meer werde ich diese Sehnsucht als Antrieb nutzen, um die Vorfreude auf das kommende Jahr zu schüren, wenn wir endlich wieder die Gelegenheit haben werden, unsere Zehen in das salzige Wasser zu tauchen und den Duft der Freiheit zu atmen.
Der Sommer ist nun vorbei. Träume und Sehnsüchte bleiben. Meine Sehnsucht kann ich als Künstlerin in meinen Bildern verarbeiten.
Nun kann ich den bunten Herbst willkommen heißen!