Die heilende Kraft des Intuitiven Malens 

Ein Weg zu Achtsamkeit und innerer Ruhe

Ich gehöre nun nicht zu den Künstlern, die darauf angewiesen sind mit der Kunst Geld zu verdienen und/oder Anerkennung zu erhalten. Ich male in erster Linie für mich. Malen ist für mich mehr als nur Kunst. Es ist ein Prozess, der mich immer wieder zurück zu mir selbst führt. Es lehrt mich, die Hektik des Alltags loszulassen und ganz im Moment zu sein – ein heilender Weg, der Achtsamkeit und Kreativität miteinander verbindet. Sicherlich brauche ich auch Disziplin, um ein Projekt, ein Bild fertigzustellen. Manche Bilder brauchen viel Zeit für die Vorbereitung und Konzentration um das Bild zu malen. Dabei kann es sein, dass ich, wenn mir etwas nicht gefällt, immer wieder übermale, bzw. neu male, abtöne oder aufhelle. Dazu brauche ich Geduld und Gelassenheit. Um im Fluß zu bleiben, nutze ich das meditative Element, was das Malen immer inne hat. 

Der meditative Fluss der Farben

Wenn ich male, verliere ich mich in den Bewegungen des Pinsels. Das Eintauchen in die Farben, das Mischen von Tönen und das Spiel der Formen versetzen mich in einen Zustand der Meditation. Jeder Pinselstrich ist ein Moment des Loslassens, ein bewusster Schritt in die Gegenwart. Ich spüre die Farben, lasse sie fließen und folge intuitiv ihren Bewegungen, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.

Dieser Moment der Hingabe ist pure Achtsamkeit. Statt an das Ergebnis zu denken, genieße ich den Prozess: wie der Pinsel die Farben trägt, wie die Farbe ineinander übergeht, wie sie miteinander tanzt. Es ist eine Einladung, den Augenblick in seiner ganzen Schönheit zu erleben.

An manchen Tagen habe ich nicht große Lust anzufangen, dann nehme ich mir meine Skizzenbücher vor und kritzele und male völlig frei vor mich her.

Perfektion loslassen – Die Schönheit des Unvollkommenen

Wenn ich einfach vor mich hin malen, dann male ich intuitiv. Beim achtsamen Malen gibt es keine Fehler. Ein vermeintlich „falscher“ Klecks oder eine unerwartete Bewegung des Pinsels eröffnen oft neue Möglichkeiten. Es ist ein Üben im Akzeptieren: Manchmal entferne ich Farbe, beginne von Neuem oder übermale Stellen, die mir nicht gefallen. Ich mache mir Notizen um bestimmte Zufälle in Bildern bewußt zu benutzen. Und manchmal lege ich das Skizzenbuch beiseite, um es später mit frischem Blick Techniken, Farbkompositionen oder Strukturen weiterzuentwickeln. 

Im Skizzenbuch bin ich flexibel und ich vertraue in den Prozess, er lehrt mich Demut – eine wertvolle Lektion, die weit über die Leinwand hinausgeht. Ich liebe die Unvollkommenheit meiner Werke im Skizzenbuch, es birgt eine eigene Schönheit. Ich kann mich sehr darüber freuen und meine Laune hebt sich.

Malen als Auszeit – Eine Pause für die Seele

Beim Malen vergesse ich die Welt um mich herum. Es ist wie ein Kurzurlaub, eine Flucht aus dem Alltag. Während ich in meine eigene Welt eintauche, spüre ich, wie sich Anspannung löst und Raum für innere Ruhe entsteht. Dieser Rückzug ist heilsam – ein Moment nur für mich, in dem ich ganz bei mir sein kann. Probiere es aus, etwas zu malen ohne ein Zeil, einfach nur um den Prozess zu genießen.

Doch das Malen schenkt mir nicht nur Entspannung. Es schärft auch meine Sinne, meine Konzentration und das Üben entfaltet meine Fähigkeiten. Nach einer Mal-Session bin ich oft besonders empfänglich für die Stimmungen und Energien um mich herum. Ich spüre sofort, wenn etwas nicht in Ordnung ist – sei es in meinem Umfeld oder in mir selbst.

Kreativität als Weg zur inneren Balance

Das intuitive Malen ist für mich auch ein Ausdruck von Bewegung – sowohl innerlich als auch äußerlich. Es fordert, dass ich offen bleibe, mich dem Fluss hingebe und neugierig bleibe auf das, was entsteht. Diese Offenheit und Neugierde überträgt sich auf mein Leben: Sie hilft mir, Herausforderungen flexibler zu begegnen und mit einem wachen Geist durch den Tag zu gehen.

Und manchmal kommt es vor, dass ich nach dem Malen einfach still werde. Ich ziehe mich zurück und lasse das Erlebte nachwirken. Diese Momente des Nachspürens sind genauso wertvoll wie das Malen selbst.

Neurografik und andere meditative Techniken: mein Tipp

Stelle dir dein Skizzenbuch, ein Blatt Papier (A4, A3), Stifte, Farben, Kleber, Collagepapier, Wasser und Papiertücher bereit.

Zünde eine Kerze an, nach belieben mit Duft.

Lege entspannende Musik auf oder sorge für absolute Stille.

Fange einfach an ohne etwas zu wollen, hier ein Beispiel

  • Mit einem Bleistift über das Blatt gleiten
  • Mit einem Filzstift nachziehen, dabei die Ecken abrunden. Es sollen möglichst keine harten Kanten und Ecken mehr zusehen sein.
  • Suche dir intuitiv Farben aus (Stifte, Tusche, Aquarellfarben…) und fülle die Runden Figuren mit Farbe aus. Gruppiere, lege Schatten hinein, laß die Farben fließen. 
  • Schau dir dein Ergebnis an, halte dein Papier mit Abstand von dir entfernt und male Details intuitiv hinein.
  • Erfreue dich, entspanne, atme tief ein und aus.  

Eine Einladung in die Welt der Farben

Ich lade dich ein, diesen kreativen Weg selbst zu entdecken. Tauche ein in die heilende Kraft des intuitiven Malens, finde deine eigene Balance und lass dich von der Schönheit des Moments tragen. Denn letztlich geht es nicht um das fertige Bild, sondern um die Reise dorthin. Und diese Reise ist heilsam, erfüllend und zutiefst bereichernd.

Ich freue mich über eine Rückmeldung, auch Fragen und Wünsche zu den Blogartikeln.

Ich bin auf Instagram zu finden. Hier kannst du mich erreichen. Ich freue mich, wenn du deine Werke unter dem 

Hashtag #ArtFoodTravelStyle oder #bestelaune postest, dann kann ich es mir anschauen.

Nutze deine Zeit und male für deine Seele

 

deine Esther

 

bestelaune.de

Genussvolle Rezepte und Lebensfreude

Ein kreativer Twist für kalte Tage

Wenn es draußen ungemütlich und kalt ist, dann ist nicht viel los. Die Natur hat sich auf einen Ruhemodus eingestellt und mein Körper auch. Und wenn die Temperaturen sinken, der kalte Wind uns begrüßt, dann gibt es nichts Schöneres für mich, als es sich richtig gemütlich zu machen. Dazu gehört für mich auch mit herzhaften, wärmenden Gerichten mich und meine Lieben zu verwöhnen. 

Für mich ist es besonders schön, wenn ich den grauen Alltag mit einem kreativen Twist aus meiner Küche belebe? 

Daher habe ich ein paar Ideen aus meinem Alltag für dich zusammengestellt, köstliche Winterrezepte, die nicht nur den Magen, sondern auch die Seele wärmen.

Herzhaft gefüllte Winter-Galette mit Kürbis und Ziegenkäse

Durch meine Urlaube in die Bretagne habe ich gelernt Galettes zu machen. Durch unser Lieblingsrestaurant in München: https://www.creperie-bernard.de/ habe ich viele verschiede Köstlichkeiten probieren dürfen und in diesem Winter habe ich Lust den Klassiker neu zu interpretieren. 

Die Winter-Galette! Der rustikale Buchweizenteig kann unterschiedlich belegt werden, z. B.  mit einer aromatischen Mischung aus geröstetem Hokkaido-Kürbis, cremigem Ziegenkäse und einem Hauch von Honig gefüllt. Für zusätzliche Tiefe sorgen knusprige Walnüsse und frischer Thymian. Die Kombination aus süß, herzhaft und nussig macht dieses Gericht zu einem Highlight für gemütliche Abende.

Zubereitungstipp:

Den Teig am besten einen Tag vorher zubereiten, damit er quellen kann und bekömmlicher ist.

180 g Buchweizenmehl, 1 TL Salz, 320 ml kaltes Wasser, nach belieben 1 Ei (Gr. M). Alles mit dem Handrührgerät verrühren und quellen lassen.

Die Füllung soll herzhaft sein und kann ruhig fantasievoll gestaltet werden, z. B. mit einem Klecks Crème fraîche als Basis, bevor die Füllung (Käse, Wurst, Schinken oder Lachs.sowie Gemüse) hineinkommt. Servieren kannst du die warme Galette mit einem frischen Wintersalat aus Feldsalat, Granatapfelkernen und gerösteten Sonnenblumenkernen.

Grünkohl mal anders: Modern und überraschend

Seitdem ich Zeit zum Experimentieren habe, liebe ich den Grünkohl. Grünkohl ist für mich ein echter Winterstar und ich muss ihn nicht mehr nur klassisch zubereiten, sondern er ist so vielfältig und in der modernen Küche nicht mehr zu übersehen. 

Wie wäre es mit einem Grünkohl-Smoothie für einen energiereichen Start in den Tag? Oder einem herzhaften Grünkohl-Flammkuchen? Eine hauchdünne Teigbasis wird mit Crème fraîche bestrichen, mit Grünkohlblättern, karamellisierten Zwiebeln und würzigem Blauschimmelkäse belegt. Für den besonderen Kick sorgt etwas Chilipulver oder ein Spritzer Zitronensaft.

Weitere Ideen:

Grünkohl lässt sich auch hervorragend in Bowls integrieren – zusammen mit Quinoa, geröstetem Süßkartoffelwürfeln und einer Tahini-Zitronen-Dressing-Kreation, als Salat mit Äpfeln, Gemüse und Blauschimmel und als Curry wird er zum absoluten Genuss.

Griechische Hühnersuppe mit Zitrone: Wärme mit mediterranem Flair

Wenn es draußen kalt ist, bringt diese Suppe die Sonne auf den Tisch. Die griechische Avgolemono-Suppe vereint zartes Hühnerfleisch, Reis, frische Zitrone und ein cremiges Finish aus Ei und Brühe. Der erfrischende Zitrusgeschmack harmoniert perfekt mit der herzhaften Brühe und macht diese Suppe zu einer leichten, aber sättigenden Mahlzeit.

So wird’s gemacht:

Zutaten:

1.75 Liter Hühnerbrühe mit Gemüse
kleine Stücke von der Hähnchenbrust oder aus der Keule
1 Prise Salz, Pfeffer, Käuter
150 Gramm Orzo-Pasta
2 Eier (Eigelb)

Eine Hühnerbrühe kochen und frische Kräuter wie Dill und Petersilie dazu geben, dass verleiht der Suppe Tiefe. Die Reisnudeln kochen. Der Clou ist das Abschmecken mit Zitronensaft und Eigelb, der der Suppe ihre unverwechselbare Note verleiht. Die Zitronen-Ei-Soße darf nicht kochen, da sonst das Ei gerinnt. Wenn die Suppe erneut aufgewärmt wird, sollte dies nur langsam auf niedriger Stufe erfolgen, um zu verhindern, dass das Ei gerinnt.
Dazu passt ein Stück knuspriges Baguette oder – für das authentische Erlebnis – griechisches Fladenbrot.

Nach dem Essen: Bewegung, frische Luft und neue Energie

Ein Spaziergang im Freien nach einem guten Essen tut nicht nur der Verdauung gut, sondern auch der Seele. Das Knistern des Schnees unter den Füßen, der graue Nebel oder einfach nur die klare, kühle Luft – all das gibt mir frische Energie.

Wenn ich mich intensiver bewegen möchte, kann eine kleine Yoga-Session oder ein paar leichte Dehnübungen wohltuend sein. So fühle ich mich entspannt und belebt zugleich.

Träumen und genießen: Dankbar für das Leben

Der Winter lädt mich immer dazu ein, innezuhalten und die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen. Nach einem leckeren Essen und einem Spaziergang gibt es nichts Schöneres, als mich mit einer Tasse Tee oder heißer Schokolade zurückzulehnen. Ein gutes Buch, einen Podcast, entspannte Musik zu hören oder etwas im Skizzenbuch zu malen und einfach ein Moment der Ruhe zu finden– so fühlt sich der Winter wie eine wohltuende Umarmung an.

Die kalten Tage sind nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für mich, mit kreativen Ideen und einer dankbaren Haltung das Leben zu feiern. 

Guten Appetit und genieße die Wunder des Winters!

 

Esther

Über Identität, Geschlecht und die Rolle der Kunst in einer zunehmend komplexen Welt

Die Kategorie „Frau“ – Warum sie abgeschafft gehört und warum ich gerne Frau bin

Heute sitze ich an einem grauen Wintertag zu Hause und schaue Nachrichten. Es ist der Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump in den USA. Auch wenn dieses Ereignis geographisch weit entfernt ist, sind die Auswirkungen in Europa, in Deutschland und auch in meinem Leben als Frau spürbar. Die Welt dreht sich weiter, doch vieles, was sich abspielt, ist schwer zu begreifen.

Ich bin mir bewusst, dass meine Perspektive als Künstlerin und Frau geprägt ist. Oft stelle ich fest, dass ich eine gewisse Naivität in mir trage – eine Naivität, die es mir erschwert, mich in die Gedankenwelt von Menschen hineinzuversetzen, die von Hass und Vorurteilen durchzogen sind. Wenn ich höre, wie Menschen bestimmte Gruppen mit negativen Attributen belegen oder sie in Kategorien einteilen, die durch Reichtum, Herkunft oder Hautfarbe bestimmt werden, kann ich es kaum fassen. Diese Kategorisierung – wer zu einer „besseren“ oder „schlechteren“ Gruppe gehört – wirkt wie eine Zwangsjacke, die uns daran hindert, als gleichwertige, individuelle Menschen miteinander zu leben.

Und dann lese ich, dass in den USA Internetplattformen keine Faktenchecks mehr durchführen wollen und Themen wie Diversität, Gendern und Rassismus nicht mehr reguliert werden sollen. In einer Welt, die zunehmend polarisiert wird, frage ich mich: Warum müssen wir Menschen weiterhin in feste Kategorien zwängen?

Die Kunst des Frauseins

„Frau“ – ist das nur ein biologischer Begriff oder bedeutet es mehr? Persönlich und kulturell ist das Frausein ein komplexes Konstrukt, das sich über Jahrhunderte hinweg aus Geschichte, Gesellschaft und individuellen Erfahrungen entwickelt hat. Für mich als Künstlerin bedeutet es eine stetige Auseinandersetzung mit den vielfältigen Facetten dieser Identität.

In einer Welt, in der Feminismus, Genderfragen und Diversität immer wieder im Diskurs sind, hat Kunst die Kraft, diese Themen zu hinterfragen, zu reflektieren und zu verarbeiten. Kunst ist der Raum, in dem wir unseren inneren Konflikten und gesellschaftlichen Herausforderungen Ausdruck verleihen können – auf eine Weise, die tiefer geht als Worte. Sie ist ein Werkzeug, das uns hilft, komplexe Themen zu begreifen und in einem neuen Licht zu sehen.

Ein herausragendes Beispiel für eine Künstlerin, die sich intensiv mit der Schnittstelle von Rasse, Geschlecht und Machtstrukturen beschäftigt, ist Kara Walker. Ihre Werke stellen oft die dunklen, verdrängten Kapitel der Geschichte dar – insbesondere die Geschichte von Sklaverei, Rassismus und sexueller Gewalt. Sie hat sich als Meisterin darin etabliert, rassistische und sexistische Narrative zu visualisieren, die sowohl historisch als auch gesellschaftlich relevant sind. Kara Walkers Arbeiten sind direkt und unbequem. Sie fordern uns heraus, die Gewalt und die kollektiven Erinnerungen, die in den Körpern von Schwarzen, Frauen und der Gesellschaft insgesamt verankert sind, zu erkennen und zu benennen.

Warum diese Fragen heute so aktuell sind

Die Themen, mit denen Kara Walker sich beschäftigt, sind keineswegs nur historisch, sondern auch heute noch von großer Bedeutung. In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer weiter auseinanderdriftet und rassistische sowie sexistische Strukturen weiterhin präsent sind, müssen wir diese Themen mit Nachdruck bearbeiten. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie in den Hintergrund treten – vielmehr müssen wir sie als Teil der Gegenwart begreifen und aktiv bearbeiten. In diesem Zusammenhang wird Kunst zu einem Schlüssel, der uns hilft, nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Gesellschaft zu verstehen.

Die Enge der Kategorie „Frau“

„Frau“ zu sein bedeutet oft, sich in von anderen geschaffene Rollenbilder fügen zu müssen. Wir sollen die liebende Mutter, die verständnisvolle Partnerin, die perfekte Hausfrau oder die erfolgreiche Karrierefrau sein – aber alles gleichzeitig. Diese Rolle wird zur Norm, zur Identität, die uns vorgibt, wie wir zu leben und zu sein haben. Wer aus diesem Raster fällt, wird ausgegrenzt.

Doch warum sollten wir uns weiterhin über eine Kategorie definieren lassen, die so viele von uns einengt? Warum nicht einfach den Raum schaffen, in dem wir Menschen sein dürfen, ohne diese starren Vorgaben? Eine Welt, in der wir uns nicht durch äußere Merkmale oder vorgegebene Rollen definieren, sondern durch das, was wir wirklich sind.

Ich bin gerne Frau – ohne festgelegt zu sein

Trotz alledem möchte ich betonen: Ich bin gerne eine Frau. Ich schätze die Körperlichkeit, die Empathie, die ich mir selbst zugestehe, und die innere Stärke, die ich aus der Geschichte weiblicher Kämpfe schöpfe. Aber diese Freude am Frau-Sein entspringt nicht der Kategorie „Frau“ – sie entspringt der Freiheit, diese Rolle nach meinen eigenen Maßstäben zu leben oder sie auch ganz hinter mir zu lassen. Warum sollte ich mich hinter meiner eigenen Identität verstecken? Ich bin, was ich bin. Ich bin eine Frau – und daher nehme ich diese Rolle gerne an. Ich stehe zu mir selbst.

Ich möchte nicht auf ein biologisches Geschlecht oder äußere Merkmale reduziert werden. Ich bin eine Frau, aber nicht die Frau, die das patriarchale System uns vorschreibt. Ich bin mehr als das – als Künstlerin, als Mensch, als Individuum.

Ökonomische Unabhängigkeit: Grundlage der Freiheit

Sicherlich gab es immer wieder Momente, in denen ich mir gewünscht habe, ein Junge oder ein Mann zu sein, etwa in der Schule oder beruflich. In solchen Augenblicken wird mir wieder bewusst, wie bedeutend die ökonomische Unabhängigkeit für die eigene Identität ist. Frauen müssen in der Lage sein, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – sei es beruflich, privat oder politisch. Die Abhängigkeit von Partnern, Arbeitgebern oder staatlicher Unterstützung hält uns in einem Kreislauf der Unfreiheit. Geld allein macht zwar nicht glücklich, aber es bietet uns die Möglichkeit, unsere Zukunft selbst zu gestalten und schützt uns vor Zwang.

Frauen müssen Zugang zu Bildung, fair bezahlten Jobs und Ressourcen haben. Genauso wichtig ist die Anerkennung von Care-Arbeit und die gerechte Verteilung von Wohlstand und Macht. Nur dann können wir wirklich von Freiheit sprechen.

Neben der ökonomischen Unabhängigkeit steht die Freiheit ganz oben

Freiheit bedeutet für mich, das eigene Leben in all seinen Facetten zu gestalten. Sie bedeutet, Identitäten neu zu denken, Geschlechtergrenzen zu überwinden und uns von Kategorien zu befreien, die uns einengen. Sicherlich wachsen wir in bestimmten gesellschaftlichen und sozialen Kontexten auf, aber es sollte doch das Ziel sein, frei zu sein – die Rolle immer wieder neu zu definieren, ohne in starren Normen und Erwartungen gefangen zu sein.

Freiheit ist nicht nur das Recht zu wählen oder über unseren Körper zu bestimmen. Sie ist die Freiheit, unser Leben kreativ, genussvoll und ohne Angst vor Diskriminierung oder Vorurteilen zu gestalten.

„Bread and Roses“: Politischer Kampf und Lebensfreude

Der berühmte Slogan „Bread and Roses“ der Frauenbewegung spricht genau diese Freiheit an: Brot für wirtschaftliche Sicherheit und Grundrechte, und Rosen für Schönheit, Kunst und Lebensfreude. Politischer Kampf und gesellschaftlicher Wandel sind notwendig, aber sie sollten uns nicht die Freude am Leben rauben. Tanz, Kreativität und Genuss sind keine Ablenkungen vom politischen Engagement – sie sind ein zentraler Bestandteil davon. Denn eine Welt, die uns Freude und Leichtigkeit erlaubt, ist eine Welt, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Die Kunst als Medium der Auseinandersetzung und Verarbeitung

Die Kunst hat die einzigartige Fähigkeit, uns zu konfrontieren, uns zu erschüttern und uns zu bewegen. Sie gibt uns den Raum, das Unsagbare auszudrücken und das Unvorstellbare zu begreifen. Besonders als Frau und Künstlerin finde ich, dass Kunst ein Ort der Selbstreflexion ist. Wenn ich mich mit dem Frausein auseinandersetze, über die Rolle der Frau in der Kunstgeschichte nachdenke und meine eigenen Erfahrungen in das Werk einfließen lasse, dann schaffe ich nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern auch eine Reflexion über die Gesellschaft, in der ich lebe.

Auch Louise Bourgeois, eine Skulpturenkünstlerin, deren Werke oft feministische Themen aufgreifen, ist hier als wichtige Künstlerin zu nennen. Mit ihren Arbeiten hat sie die Komplexität von Weiblichkeit und Gewalt in der Gesellschaft auf eindrucksvolle Weise thematisiert. Besonders mag ich die walisische Künstlerin Shani Rhys James mit ihren Selbstporträts, die den Zuschauer mit den eigenen Erwartungen an Weiblichkeit konfrontieren.

Eine weitere bemerkenswerte Künstlerin ist die Street-Art-Künstlerin Alexandra Gallagher, deren Werke sich mit Identität, Feminismus und Frauenrollen auseinandersetzen. Auch die japanische Künstlerin Yayoi Kusama hat mit ihren Happenings und Installationen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Was sagst du dazu?

Die Fragen rund um das Frausein, Geschlecht und Rassismus sind heute so aktuell wie nie zuvor. In einer Welt, die von Ungleichheiten und Konflikten geprägt ist, bleibt die Kunst ein unverzichtbarer Schlüssel für Verständnis, Dialog und Transformation. Sie eröffnet uns die Möglichkeit, die vielfältigen und oft widersprüchlichen Facetten unserer Identität zu erkennen. Kunst reagiert im halsbrecherischen Tempo auf gesellschaftliche Veränderungen: Sie provoziert, fordert uns heraus, hinzusehen, polarisiert und zeigt sowohl das Schöne und Vergängliche als auch das Schreckliche bis hin zum Tod. In der Kunst finden wir den Raum, über das, was uns trennt, hinauszublicken und das zu feiern, was uns verbindet: unsere Menschlichkeit.

Kochen, genussvolle Stunden in 2024 und ein Ausblick auf 2025

Hallo Ihr Lieben,

Ich freue mich, euch zum Jahresende einen kleinen Einblick in meine kulinarischen Abenteuer aus 2024 zu geben – ein Jahr voller Kreativität, Entdeckungen und Herausforderungen. Neben meiner Leidenschaft für Kunst und Reisen hat mich auch die Küche immer wieder inspiriert. Kochen und Backen sind für mich nicht nur Genuss, sondern auch eine Möglichkeit, neue Dinge zu lernen und mich kreativ auszuleben.

Ich liebe nicht nur die bodenständige Küche und zaubere gern schnelle, frische Gerichte für den Alltag, sondern auch fantastische Rezepte. In diesem Jahr bin ich bewusst über meinen kulinarischen Tellerrand hinausgegangen. Ob einfache Zutaten wie Möhren oder komplexere wie Wild – ich habe viele Experimente gewagt, saisonale Produkte erkundet und neue Rezepte ausprobiert. Doch bevor ich euch einen Ausblick auf 2025 gebe, möchte ich mit euch teilen, was mich 2024 besonders inspiriert hat.

Einkaufen: Ein Abenteuer für die Sinne

Seit ich nicht mehr in München, sondern auf dem Land lebe, hat sich mein Blick auf Lebensmittel stark verändert. Hier gibt es charmante Hofläden, die saisonale und regionale Produkte anbieten. Dadurch wird das Einkaufen zu einem echten Abenteuer – und meine Kochideen richten sich oft nach dem, was die Natur gerade bereithält.

Kulinarische Highlights 2024

Rote Bete – Viel mehr als nur Suppe

Rote Bete ist ein Gemüse, das polarisiert: erdig, intensiv und manchmal schwer zu kombinieren. Doch ich habe es gewagt, mit dieser Zutat zu experimentieren – von Rote-Bete-Suppe über Carpaccio bis hin zu knusprigen Chips und fermentierten Varianten. Mein Favorit? Ein cremiges Rote-Bete-Püree als Beilage zu Wild oder Fisch – einfach ein Traum!

Kartoffeln – Das unterschätzte Gold Brandenburgs

Die sandigen Böden Brandenburgs machen Kartoffeln hier besonders aromatisch. Für mich ist die Kartoffel ein absoluter Alleskönner: von Rösti über gratinierte Kartoffeln bis hin zu Kartoffelsuppen – ich habe vieles ausprobiert. Dabei habe ich auch Rezepte aus anderen Ländern getestet, zum Beispiel indische und asiatische Speisen oder ein französisches Gratin.  Meine Lieblingsgerichte sind Süßkartoffelsuppe oder Rösti mit selbst gebeiztem Saibling. 

Frischer Fisch aus Seen und Meer

Die Region bietet großartige Möglichkeiten, frischen Süßwasserfisch direkt vom See zu bekommen – ein echter Luxus! Unsere Weihnachtssuppe aus Zander und Forelle war leicht, aromatisch und genau das Richtige für ein festliches Essen. Im Sommer hingegen liebe ich gebratenen Fisch mit buntem Salat – schnell, gesund und so lecker.

Wild – Genuss aus der Region

Brandenburg ist wildreich, und das merkt man auch an der Qualität des Wildfleischs. Ob Rehschnitzel, Wildragout oder zarte Braten – ich habe mich in diesem Jahr an vielen Rezepten versucht. Gleichzeitig merke ich, dass ich immer weniger Fleisch esse und stattdessen den Fokus auf Gemüse lege. Wild dient mir oft als feines Extra, das ein Gericht abrundet.

Äpfel – Ein Jahr mit Herausforderungen

Leider war die Apfelernte dieses Jahr nicht besonders ergiebig, doch trotzdem konnte ich mit den wenigen Äpfeln einiges zaubern. Mein Highlight war ein klassischer Apple Crumble mit Vanillesoße – ein Dessert, das nach Herbst schmeckt und immer gelingt.

Gemüse – Saisonale Vielfalt

Je nach Jahreszeit habe ich viele verschiedene Gemüsegerichte ausprobiert. Ein besonderes Highlight war mein Gemüserisotto, entweder mit Reis oder Fregola. Und da die Bauern hier zahlreiche Tomatensorten anbauen, gab es im Sommer unzählige Tomatengerichte – von Bruschetta bis hin zu cremigen Tomatensuppen.

Käse – Ein unterschätzter Schatz

Regionale Schafs- und Ziegenkäse sind hier ein Genuss, auch wenn man dafür oft längere Wege in Kauf nehmen muss. Mein Tipp: Ziegenkäse in Weinblättern, dazu ein frischer Salat und ein guter Weißwein – für mich ein perfektes Abendessen.

Backen – Brot, Kuchen und Stollen

In diesem Jahr habe ich meine Liebe zum Brotbacken entdeckt. Es ist eine Freude, den Duft von frisch gebackenem Brot im Haus zu haben, auch wenn sich das leider auf der Stromrechnung niederschlägt. Kuchen backe ich eher selten, doch zu Weihnachten habe ich es mir nicht nehmen lassen, einen klassischen Dresdner Stollen zu backen – und er ist tatsächlich gelungen!

Ausblick auf 2025

Für 2025 habe ich mir vorgenommen, noch tiefer in die Welt der Pasta einzutauchen. Selbstgemachter Nudelteig steht ganz oben auf meiner To-do-Liste: Von klassischen Tagliatelle bis hin zu gefüllten Ravioli möchte ich mit verschiedenen Füllungen und Soßen experimentieren.

Außerdem plane ich, mich mehr mit pflanzenbasierter Küche zu beschäftigen. Mein Ziel ist es, saisonale und regionale Zutaten so zu kombinieren, dass sie im Mittelpunkt stehen. Und Fleisch gerne, aber in Maßen und nur direkt beim Bauern/Erzeuger eingekauft. Zum Jahresanfang empfehle ich Knochen- oder Hühnerbrühe gegen Erkältung und Depression. Damit lässt sich der Winterblues besser vertreiben. 

 

Was euch erwartet

Im nächsten Jahr werde ich regelmäßig Blogartikel zu verschiedenen Themen veröffentlichen – nicht nur über meine kulinarischen Entdeckungen, sondern auch über meine Reisen und meine Kunstprojekte. Mitte Januar gibt es den ersten Artikel des neuen Jahres, in dem ich euch mit auf eine Reise nehme.

Ich freue mich schon sehr auf eure Kommentare, eure Ideen und darauf, gemeinsam mit euch ein spannendes neues Jahr zu gestalten.

 

Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und freue mich auf ein Wiedersehen hier auf meinem Blog.

 

Eure Esther

bestelaune.de

Was braucht die Weisheit? 

Vielfalt als Schlüssel zur inneren Freiheit

Die letzten Monate vor dem Eintritt in den Ruhestand sind für viele Menschen eine intensive Zeit der Reflexion, Unruhe und Sehnsucht. Auch ich befinde mich gerade in dieser Phase des Lebens, in der ich nicht nur meinen Haushalt entrümpele und belastende Dinge loslasse, sondern auch meine Gedanken und Erinnerungen sortiere. Es ist für mich eine gute Gelegenheit zurückzublicken, aber auch um nach vorne zuschauen, auf den letzten Lebensabschnitt – eine Zeit, die von tiefen Erkenntnissen geprägt ist.

Was habe ich erlebt, was war gut, was war schwer?

Diese Frage beschäftigt mich immer wieder, während ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandersetze. Der berufliche Weg war für mich nicht immer einfach, die Herausforderungen, die vielen Weiterbildungen und die damit verbundenen Nachweise, die ich nun entsorgt habe – sie alle waren Teile eines Puzzles, das mein Leben geprägt hat. Dabei drängt sich mir die Frage auf: Hat sich all der Aufwand gelohnt? Bin ich dadurch weiser geworden? 

Aus heutiger Sicht würde ich sicherlich einiges anders machen. Doch wenn ich ehrlich bin, hatte alles zu seiner Zeit seine Berechtigung. Die Entscheidungen, die ich getroffen habe, und die Wege, die ich gegangen bin, waren damals die richtigen – zumindest in meinem damaligen Verständnis. 

Die Kraft der Neugier und der Vielfalt

Ein roter Faden zieht sich durch mein Leben: meine Neugier. Dieser Wissensdurst hat mich immer wieder angetrieben, Neues zu lernen, neue Herausforderungen anzunehmen und mich weiterzuentwickeln. 

Die Vielfalt der Erfahrungen, die ich dadurch sammeln durfte – sei es beruflich, privat oder durch schicksalshafte Wendungen – hat mich nicht nur geprägt, sondern auch zu einer tiefen inneren Freiheit geführt. Auch die vielfältigen Menschen, mit unterschiedlichen Herkünften, Kulturen, Sprachen und Charakteren haben mir immer wieder gezeigt, was es noch gibt. Es gibt nicht das eine Ideal, Vorstellung, Vision oder Lebensart. Die Welt ist bunt und vielfältig. Die innere Freiheit ermöglichte mir auch einiges auszuprobieren. So konnte ich für mich entscheiden, was gut für mich ist.  Aber ich konnte mich auch den stetigen Veränderungen anpassen, ohne dabei meinen Charakter zu verändern. Ich konnte mich stets weiterentwickeln und hoffe auch in Zukunft im Kopf beweglich zu sein. 

Diese innere Freiheit empfinde ich als einen der größten Schätze meines Lebens. Sie erlaubt mir, mein Leben sinnerfüllt und bewusst zu gestalten. Sie ist es, die mir zeigt, was Weisheit wirklich bedeutet: Nicht alles zu wissen, aber offen zu bleiben. Nicht alles perfekt zu können, aber den Mut zu haben, sich auf Neues einzulassen.

Weisheit und Alter: Eine besondere Verbindung

Wenn wir jung sind, haben wir oft die Energie und die Flexibilität, unser Leben nach unseren Wünschen zu formen. Doch mit zunehmendem Alter verändert sich unser Fokus. Unser Körper mag nicht mehr alles schaffen, was früher selbstverständlich war. Umso wertvoller wird die Weisheit, die wir aus unseren Erlebnissen schöpfen können.

Diese Weisheit ist kein fertiges Konzept, das uns eines Tages plötzlich in den Schoß fällt. Sie entsteht durch die Vielfalt unserer Erfahrungen, durch die Freude und die schmerzhaften Lektionen, durch die Erfolge und die Rückschläge. Sie ist ein Prozess, der uns lehrt, das Wesentliche zu erkennen und loszulassen, was uns nicht mehr dient.

Abschied und Neugier auf das Kommende 

Jetzt, da ich mich in einer Phase des Abschieds befinde – von beruflichen Rollen, von bestimmten Verpflichtungen, von Dingen, die mich lange begleitet haben – spüre ich gleichzeitig eine tiefe Neugier. Was wird kommen? Welche neuen Möglichkeiten werden sich mir eröffnen?

Ich habe gelernt, dass Abschied und Neubeginn keine Gegensätze sind, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Durch das Loslassen schaffe ich Raum für Neues, und diese Offenheit gibt meinem Leben weiterhin Sinn.Die ersten Schritte sind getan. Ich habe den Ort gewechselt und der Kunst und der Malerei einen großen Raum gegeben. 

Vielfalt als Schlüssel zur Weisheit

Am Ende glaube ich, dass es die Vielfalt ist, die uns wirklich weise macht. Sie schenkt uns Perspektiven, die uns helfen, schwierige Zeiten zu überstehen und das Gute in den kleinen Momenten des Lebens zu erkennen. Sie erlaubt uns, trotz aller Unsicherheiten des Lebens, eine innere Freiheit zu bewahren, die unbezahlbar ist.

Ich freue mich auf die kommenden Monate und Jahre, auf die kleinen und großen Entdeckungen, die noch vor mir liegen. Denn Weisheit bedeutet für mich, nicht nur auf das Erreichte stolz zu sein, sondern auch den Mut zu haben, weiterhin offen und neugierig zu bleiben – bis zum letzten Atemzug.

Dieser Lebensabschnitt ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang. Und wie jeder Anfang birgt auch er die Möglichkeit für Wachstum, Erfüllung und tiefe Zufriedenheit. Ich lade Dich ein, mit mir gemeinsam die Weisheit der Vielfalt zu feiern und offen für das zu sein, was das Leben noch bereithält.

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Meine neue Liebe: Die Uckermark – Ein Jahr im Paradies der Natur und Kunst

Natur, Kunst und sanfte Töne

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich die Großstadt München hinter mir gelassen und bin in die Uckermark gezogen. Ein mutiger Schritt, mag man meinen, denn wer verlässt schon freiwillig das pulsierende Leben einer Metropole? Doch für mich war es der Beginn einer wunderbaren Reise in ein Leben, die mich bis heute jeden Tag aufs Neue begeistert. 

Leben in einer dünn besiedelten Region

Hier, mitten in der Uckermark, fühle ich mich endlich angekommen. Die Hektik der Großstadt habe ich gegen weite Landschaften, sanfte Hügel und unberührte Natur eingetauscht. Diese Region, nur dünn besiedelt und weit entfernt von jedem Großstadttrubel, gibt mir genau das, was ich in München vermisst habe: Ruhe, Zeit und vor allem Raum für meine Kunst, die Natur und den Austausch mit interessanten Menschen. Es mag paradox klingen, doch gerade die Abgeschiedenheit ermöglicht es mir, mich hier unglaublich lebendig und mit der Welt verbunden zu fühlen. 

Die Landschaft der Uckermark hat für mich etwas Magisches. Sie erinnert mich oft an meine Kindheit in Wales, an die grünen Täler, die dichten Wälder und die kleinen Dörfer, in denen die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Es ist dieser natürliche Zauber, der mich jeden Tag aufs Neue inspiriert, sei es beim Malen in meinem Atelier oder bei den vielen Spaziergängen durch die Wälder und entlang der Seen. 

Ein Atelier voller Kreativität und Gemeinschaft

Ich hatte das große Glück, eine wunderschöne Wohnanlage zu finden, die ich mit vielen lieben Menschen teile. Meine Nachbarn sind herzlich und offen, und es fühlt sich fast so an, als hätten wir eine kleine Gemeinschaft geschaffen, in der jeder seinen Platz findet. Mein Atelier, ein Ort der Kreativität, ist gleichzeitig Rückzugsort und Treffpunkt. Hier kann ich mich nicht nur künstlerisch austoben, sondern auch interessierte Menschen zum gemeinsamen Malen einladen. Es erfüllt mich, mein Wissen und meine Leidenschaft zu teilen und zu sehen, wie andere durch ihre eigenen Werke aufblühen.

Regionale Märkte und Köstlichkeiten: Eine neue Art des Einkaufens

Ein weiterer Punkt, der mich an der Uckermark so begeistert, ist die Nähe zu den Produzenten. Hier kaufe ich nicht in großen Supermärkten, sondern bei kleinen Händlern, die ihre Waren auf lokalen Märkten und Höfen anbieten. Besonders ans Herz gewachsen ist mir der Freitagsmarkt in Stegelitz/Flieth. Hier trifft man sich, plaudert ein wenig, kauft frische regionale Produkte und genießt die familiäre Atmosphäre. Die kleine Brauerei im selben Dorf bietet dazu das perfekte Bier – direkt vom Brauer, handgemacht und voller Charakter.

Geschenke für Freunde und Familie finde ich in Tromsdorf, einem kleinen Künstlerdorf, in dem es immer etwas Besonderes zu entdecken gibt. Jedes Stück dort erzählt eine eigene Geschichte, genau wie die Menschen, die hier leben und arbeiten.

Kultur und Veranstaltungen in der Uckermark 

Kulturell bietet die Uckermark eine bunte Vielfalt, die mich immer wieder überrascht. Das Dominikanerkloster in Prenzlau ist ein kultureller Knotenpunkt, der eine Vielzahl an Veranstaltungen anbietet – von Ausstellungen über Konzerte bis hin zu Lesungen. Besonders freue ich mich jedes Jahr auf das „Konzert am Weinberg“. Inmitten der Natur, mit Blick über die Landschaft, erlebe ich hier unvergessliche musikalische Abende. 

Auch die vielen Konzerte in kleinen Dorfkirchen haben ihren eigenen Charme. Sie strahlen eine Intimität aus, die man in großen Konzerthallen vergeblich sucht. Hier kommen Menschen zusammen, um die Musik in ihrer reinsten Form zu genießen, und die Kulisse der jahrhundertealten Gemäuer verstärkt diese besondere Atmosphäre.

Kulinarische Entdeckungen

In den vielen kleinen Restaurants der Uckermark probiere ich gerne regionale Spezialitäten. Die Küche hier ist bodenständig und doch voller Raffinesse. Ich liebe es, neue Gerichte zu entdecken, die mit den frischen Zutaten aus der Region zubereitet werden. Auch hier gilt: Die Nähe zu den Produzenten und die Liebe zum Detail machen jedes Essen zu einem besonderen Erlebnis.

Die Uckermark und die Zukunft

Doch so idyllisch und inspirierend mein Leben hier auch ist, es gibt Momente, in denen ich mir mehr Fortschritt und Offenheit wünsche. Besonders verwundert mich, dass die AfD in dieser Region so viele Stimmen erhält. Das Bild, das diese Partei von der Uckermark zeichnet, deckt sich überhaupt nicht mit meiner Erfahrung. Die Ausländerquote liegt hier bei gerade einmal vier Prozent – von einem „Migrationsproblem“ kann keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: Ich bin überzeugt, dass der Region mehr Zuzug guttun würde, und zwar in jeder Hinsicht. 

Die Uckermark hat zudem eine Vorbildfunktion, wenn es um den Klimawandel und den Einsatz erneuerbarer Energien geht. Die Region hat sich bereits stark in diesem Bereich engagiert und zeigt, wie der ländliche Raum zum Vorreiter im Klimaschutz werden kann. Während Bayern sich in vielen Bereichen noch schwer tut, setzt die Uckermark auf moderne Technologien und nachhaltige Projekte. Es wäre schön, wenn dieser Innovationsgeist noch mehr Raum bekommen würde. Hier könnte der Aufschwung beginnen, wenn man es nur zuließe.

Elektromobilität und eine bessere Infrastruktur könnten die Region noch attraktiver machen. Doch hier zeigt sich ein allgemeines Problem in Deutschland: Oft scheitern innovative Projekte an Bürokratie und Zögern. Dabei hat die Uckermark so viel Potenzial, ein Modell für moderne, nachhaltige und gemeinschaftliche Lebensweisen zu werden.  

Mein Fazit: Die Uckermark ist meine Heimat geworden

Ich bin glücklich und dankbar, dass ich den Schritt in die Uckermark gewagt habe. Diese Region hat nicht nur mein Leben entschleunigt, sondern mir auch gezeigt, wie erfüllend es sein kann, im Einklang mit der Natur und einer herzlichen Gemeinschaft zu leben. 

Ich wünsche mir, dass die Uckermark weiterhin den Mut hat, neue Wege zu gehen und sich für eine offene, moderne Zukunft entscheidet. Denn ich glaube fest daran, dass die Menschen hier – wie ich auch – das Potenzial dieser wunderschönen Region erkennen und gemeinsam etwas Großartiges daraus machen können. 

Besucht mich doch einmal in meiner neuen Heimat, damit ich euch all das zeigen kann, was ich an der Uckermark so sehr liebe!

Gerne könnt ihr euch auch zum Malen anmelden, ich freue mich auf deinen Besuch!

Deine Esther