Werte in einer postreligiösen Welt
In einer Welt, die sich immer mehr von traditionellen Strukturen löst, beginnen Menschen, nach neuen Leitlinien für ein sinnvolles Leben zu suchen. Die Post-Religion-Ära hat eine Lücke hinterlassen, die viele mit der Suche nach dem Guten füllen. In diesem Blogartikel möchte ich die soziologischen Aspekte dieses Wandels beleuchten und wie Werte dabei eine zentrale Rolle spielen.
In unserer Gesellschaft sind Werte wie Individualität, Freiheit und Gerechtigkeit oft als erstrebenswert anerkannt. Dennoch erleben wir in Diskussionen zunehmende Aggressivität, da unterschiedliche Ansichten aufeinandertreffen. Dies könnte auf die antithetische Natur von Debatten zurückzuführen sein, wenn Menschen in starre Positionen verfallen und die Perspektive des anderen nicht mehr sehen.
Toleranz ist gefragt
Die falsch verstandene Toleranz könnte dazu beitragen, dass Menschen sich in ihren Meinungen bestätigt fühlen, ohne wirklich auf alternative Standpunkte einzugehen. Toleranz, richtig verstanden, ist jedoch entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es erfordert die Bereitschaft, Vielfalt anzuerkennen und zuzulassen, dass verschiedene Perspektiven existieren.
In vielen Diskussionen neigen Menschen dazu, nur das Eine – ihre eigene Überzeugung – zu sehen und vernachlässigen dabei das Gesamtbild. Eine offene und respektvolle Kommunikation, die auf Toleranz basiert, könnte dazu beitragen, Brücken zwischen unterschiedlichen Ansichten zu bauen und zu einem tieferen Verständnis für komplexe gesellschaftliche Fragen beizutragen.
Dazu gehört für mich sich echtes Wissen anzueignen (wissenschaftliche Literatur zu lesen) und wenn man keine Ahnung hat, einfach sich nicht zu äußern. In einer komplexen Gesellschaft kann nicht jeder alles wissen. Daher ist es wichtig sich in bestimmten Themen etwas tiefer zu beschäftigen. Aber wie kann ich das Richtige vom Falschen unterscheiden?
Es fehlen hierfür Werte, Grundwerte des Zusammenlebens, Leitlinien für eine Marktwirtschaft usw..
Dabei wissen wir bereits wie es geht
Im Grunde müßte es klar sein, dass die Umwelt, die Natur als unsere Lebensbasis besonderen Schutz erfahren müßte.
Respekt dem Leben gegenüber, dem Mensch sein, und das Leben in Freiheit, sollte doch ein hohes Gebot sein.
Einen ehrlichen, gewaltfreien Umgang mit seinen Mitmenschen sollte selbstverständlich sein.
Dankbarkeit und Demut, statt Neid und Missgunst sowie Habgier sollte doch jeder beherrschen.
Also müssen wir gar nicht lange suchen, denn wir kennen die Werte für ein gutes Leben. Ich glaube aber, es muss ein neuer Vertrag miteinander geschlossen werden.
Gesellschaft und Vertrag für das Gute
Umweltschützer und Klimaschutzaktivisten stehen heute im Zentrum einer Bewegung, die nicht nur die Verantwortung jedes Einzelnen, sondern auch die Verantwortung von Unternehmen und der Gesellschaft als Ganzes betont. Der Fokus verschiebt sich weg vom reinen Profitstreben hin zur Lösung gesellschaftlicher Probleme als neuen Maßstab für Fortschritt. Damit sind nicht die Klimakleber gemeint, die fast sektenartig und fanatisch nach dem Heil in der Welt suchen. Hier sind Menschen gemeint, die Wissen haben und am richtigen Platz verantwortlich agieren. Das kann eine Wohnungsvermietung sein, die ihre Mieter dabei unterstützt weniger Müll zu erzeugen und eine gut Nachbarschaft zu leben. Das kann der Autobauer sein, der seine eigene umweltfreundliche Energie erzeugt und recycelte Produkte verwendet. Aber auch der Chemielehrer in der Schule, der seine Schüler erklärt was wirklich für unsere Umwelt gut bzw. schlecht ist. Und ganz besonders stehen auch die Politiker in der Verantwortung, nicht auf Lobbyisten hören, sondern mit Herz, Verstand und Wissen echten Fortschritt voranzubringen.
Moralische Standards und gelebte Werte werden zu Wegweisern in einer Welt, in der Empörung über die Handlungen anderer oft lautstark zum Ausdruck gebracht wird. Doch wie können wir sicherstellen, dass diese Empörung nicht in falscher Toleranz endet? Die Antwort liegt in der klaren Benennung von Grenzen und dem Verständnis, dass wahre Veränderung Demut erfordert.
Die Auseinandersetzung mit Machiavelli lenkt den Blick auf die Kompetenzen, die Menschen an Machtpositionen benötigen. Es geht nicht nur um Redefreiheit, sondern auch um die Verantwortung, fundierte Entscheidungen zu treffen. In einer Welt, in der jeder spricht, aber nicht unbedingt weiß, steht die Gefahr der Anmaßung im Raum.
Die Lösung
Die Lösung liegt im Bewusstsein über die eigene Einschätzung und der Bereitschaft, der Gesellschaft zu dienen. Kaizen, die kontinuierliche Verbesserung, wird zum Wegweiser für einen nachhaltigen Fortschritt. Denn wahre Stärke liegt nicht im Überhören von Werten, sondern im reflektierten Einsatz für eine bessere Welt.
Zum Nachdenken:
– höre auf dein Herz
– Achtsamkeit praktizieren
– Zeit zum Nachdenken nehmen
– Sozialmedia etc. weglegen und zur Ruhe zu kommen
– Werte prüfen, wie lebe ich und was ist die Konsequenz daraus
– den Katastrophenmodus abschalten und sich zurücknehmen
– Dankbarkeit spüren statt Anspruchsdenken
– Demut haben
– den anderen versuchen zu verstehen
– am Ende des Tages gütig zu denken, nicht verbittert werden
– liebevoll im Umgang mit sich und den anderen, scharf zu sehen, sich nicht verblenden lassen
– sich fragen, wie kann ich besser werden.
Zum Nachdenken zur Veränderung der wichtigen Aspekte in der Gesellschaft
– Unternehmen sind Diener einer Gesellschaftlichen und verpflichten sich gegenüber ethnischen Werten. Unethisches handeln wird bestraft und nicht mehr durch Gewinnmaximierung (Profit, Dividende) belohnt.
– Gewerkschaften überprüfen die Unternehmen.
– Die Ausbildung „Betriebswirtschaftslehre“ ist Ethik ein Hauptfach
– in der Schule gehört das Fach Ethik dazu
– Global einigt man sich auf ethische Werte und jede Gesellschaft unterzieht sich einer Prüfung.
– Probleme werden gelöst und nicht zerredet.
– Reiche werden anhand ihrer verursachten Armut gemessen und korrigiert.
– Der Wert des Geldes ist nicht Macht, sondern dient dem Gemeinwohl.